Fremdgehen in der Fernbeziehung
Das Wunsch-Studium in einer fremden Stadt, der neue Job in einigen Hundert Kilometern Entfernung – Gründe für einen Umzug gibt es viele. Doch mit dem Abschied von der alten Heimat ändern sich auch die Rahmenbedingungen für die Beziehung; statt der gewohnten Nähe ist ein Wiedersehen mit dem Partner nur noch selten möglich. Die Auswirkungen sind in aller Regel negativ, denn mit dem fehlenden gemeinsamen Alltag leben sich viele Paare auseinander. Der fehlende Sex nährt zudem die Unzufriedenheit bei Fernbeziehungen.
Inhaltsverzeichnis
Ungeliebte Fernbeziehung
Durch eine Fernbeziehung wird jedes Wiedersehen zu einem ganz besonderen Höhepunkt – doch andere Höhepunkte werden leider schmerzlich vermisst: Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage offenbarte, dass rund die Hälfte aller in einer Fernbeziehung lebenden Menschen den Sex und die körperliche Nähe vermissen. Dieses Ergebnis überrascht ebenso wenig wie die Feststellung, dass nur jeder Achte mit der räumlichen Trennung so richtig glücklich wird. Auch bei einer sehr positiven Einstellung zum Thema lässt sich am Ende nur Schlussfolgern, dass eine Beziehung in der Distanz nur ein notwendiges Übel ist, welches meist vor außen erzwungen wird. Der Jobwechsel ist die häufigste Ursache für die Beziehungs-Verkomplizierung.
Seitensprung offen kommunizieren?
Selbst wenn diese Tatsache gesellschaftlich noch nicht überall anerkannt wird: Auch Frauen leiden unter dem fehlenden Sex; in den meisten Beziehungen dürften aber beide mit dieser Situation unzufrieden sein. Doch ist der Seitensprung eine Alternative? In der Tat können viele Bedürfnisse auch beim Fremdgehen erfüllt werden, die Körperlichen ohnehin. Zweifelsohne plagt die meisten Fremdgänger allerdings ein schlechtes Gewissen. Die gesellschaftlichen und kulturellen Normen fordern Treue ein, wohlwissend, dass der Mensch biologisch gesehen keinesfalls für ein monogames Leben geschaffen wurde. Eine Möglichkeit, dieses schlechte Gewissen abzuschütteln, ist es, mit dem Partner offen über das Fremdgehen zu reden. Ob dies möglich oder sinnvoll ist, hängt sicherlich von der Einstellung der beiden Partner ab. In vielen Fällen sollte es aber möglich sein dem Partner zu verzeihen, zumal in den meisten Fällen keine Gefühle im Spiel sind.
Muss ich Angst haben?
Obwohl sowohl Frauen als auch Männer Sex und Liebe durchaus voneinander trennen können, dürften viele Menschen Angst um den Partner haben. Die Eifersucht besteht weniger wegen des Sex als solchem, als vielmehr den Bedenken, dass eine Liebesbeziehung mit darauf folgender Trennung entstehen könnte. Wird die Beziehung allgemein toleranter geführt, kann eben gerade diese offene Kommunikation auch der Schlüssel sein. Denn ein Fremdgehen kann jede Beziehung auch stärken und bereichern, indem die eigene Partnerwahl bekräftigt wird. Naheliegend ist bei einer Fernbeziehung natürlich auch Telefonsex. Ob es sich dabei um eine echte Alternative handelt, muss jeder für sich selbst entscheiden: Die körperliche Nähe fehlt weiterhin, bei einigen Menschen erhöht Telefonsex nur die Lust darauf, mit dem Partner zu schlafen. Wer zu solchen Mitteln greift, führt sich die Problematik seiner Situation wieder vor Augen. Wohl eine Minderheit empfindet allerdings auch durch Telefonsex eine Befriedigung.
Fazit: Fremdgehen kann Trennungsschmerz lindern
Keine Frage: Eine Fernbeziehung verkompliziert das ganze Leben. Die Wochenenden und Wiedersehen müssen sorgsam geplant werden, der Urlaub wird mehr noch als in anderen Beziehungen nach dem Partner ausgerichtet – und die Nähe fehlt dennoch. Eine Fernbeziehung ist eine typische Ursache für einen Seitensprung, die Gründe sind nachvollziehbar. Dabei muss das Fremdgehen nicht negativ gewertet werden, denn die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse und die Liebe sind zwei unterschiedliche Dinge, die durchaus getrennt werden können. So kann der Seitensprung die Beziehung durch neue Erfahrungen bereichern – und den Trennungsschmerz lindern.
Quelle:
Nur jeder Achte in Fernbeziehung glücklich: Männer beklagen Sehnsucht, Frauen vermissen Sex