Fremdgehen in der Ehe

Ein scheinbar glückliches Ehepaar im Park.
Der Reiz des Neuen und Verbotenen, die Bestätigung attraktiv zu sein oder auch einfach Langeweile im ehelichen Schlafzimmer – die Gründe für das Fremdgehen sind zahlreich und haben doch immer eine Gemeinsamkeit: ein befreiendes Gefühl.

Was spricht für das Fremdgehen in der Ehe?

Ob mit Trauring und traditioneller Zeremonie oder in wilder Ehe lebend – in jeder romantischen Langzeitbeziehung stellt sich irgendwann die Gewohnheit ein. Die häufigste Folge ist dann ein eingeschlafenes Sexualleben. Aber auch in stressigen Phasen, beispielsweise nach der Geburt eines Kindes, bei häufigen Konflikten oder fehlender Kommunikation über Vorlieben und Probleme, können Langeweile und Unzufriedenheit die Oberhand gewinnen.
Ein einmaliges Fremdgehen oder gar eine andauernde Affäre kann in derlei eingefahrenen Situationen für Abwechslung und Aufregung sorgen. Und sogar wieder Funken sprühen lassen.

Experimentierfreude und Neugier ohne Angst ausleben

Der Partner hat sich ganz klar gegen die eigene Lieblingsstellung ausgesprochen, lehnt alles jenseits des Gewohnten ab oder die Angst, geheime Vorlieben wie das Cuckolding mitzuteilen und damit die Beziehung zu gefährden, ist schlicht zu groß – mit Affäre und One Night Stand ist das oftmals einfacher. Hier fällt es für gewöhnlich leichter, bisher geheime Wünsche zu äußern. Auch gibt es in der Regel kein mehr oder minder fertiges Bild, dass zerstört werden könnte. Stattdessen ist alles neu, aufregend und offen. Neugier kann freier Lauf gelassen werden. Experimente sind willkommen oder ergeben sich ganz von selbst.
Sogar neue Rollen können eingenommen werden. Sei es die des Verführten, wenn körperliche Intimität ansonsten immer selbst initiiert werden muss. Oder die der Dominanten, die sich bisher eher zurückhielt.

Fremdgehen für das Selbstwertgefühl

Wenn anstrengender Alltag schon längst in die Ehe Einzug gehalten hat oder Kinder und Karriere immerzu Vorrang vor körperlicher Intimität haben, kann das Selbstwertgefühl erheblich darunter leiden. Wer sich in der Partnerschaft dauerhaft alles andere als begehrenswert fühlt, findet Bestätigung vielleicht außerhalb des Ehebetts. Allein das Wissen, von anderen attraktiv gefunden zu werden und bei diesen anregende Wünsche hervorzurufen, kann für das Ego Wunder wirken.

Untreue als belebende Befreiung

Eingerostet, erstarrt und auseinander gelebt – wird aus der Liebe eine Last, kann das Fremdgehen als belebende Befreiung empfunden werden. Vielleicht wird hierdurch bewusst, was in der Ehe fehlt oder verändert werden muss. Vielleicht gibt die Affäre aber auch den nötigen Anstoß und den fehlenden Mut zu einem Neuanfang. In jedem Fall sorgt der Ausbruch aus der erotischen Monogamie zumindest momentan für das längst verloren geglaubte Kribbeln, für Aufregung und das Gefühl der Lebendigkeit.

Wann bietet sich das Fremdgehen an? – Oder: Macht Gelegenheit untreu?

Herrschen Routine und fehlende Wertschätzung oder wurde bereits unzählige Male den Wünschen des Partners nachgegeben, ist die Versuchung zum Fremdgehen groß. Vor allem, wenn die eigenen Bedürfnisse dabei lange Zeit auf der Strecke blieben. Unter derlei Voraussetzungen machen dann oftmals nicht nur direkte Angebote untreu, sondern entsprechende Situationen werden auch aktiv geschaffen. Wirklich bewusst ist das nicht immer. Im Gegenteil, für viele passiert es scheinbar „einfach so“. Dabei äußern sich Unzufriedenheit oder Interesse an der außerehelichen Abwechslung meist deutlich, zumindest aus der Perspektive Außenstehender.

Entscheidend für das aufregende Abenteuer muss neben der Anziehungskraft übrigens auch das Vertrauen sein. Zumindest dann, wenn das Fremdgehen zur belebenden Erfahrung und nicht zum Eifersuchtsdrama werden soll.

Fazit: Eine Möglichkeit wenn das Sexleben eingefroren ist

Als erregende Abwechslung kann das Fremdgehen in der Ehe der Bestätigung oder dem Ausleben geheimer Vorlieben dienen, aus Unzufriedenheit passieren oder dabei helfen, aus der emotionalen Taubheit auszubrechen. Bei all diesen möglichen Ursachen ist es kein Wunder, dass jeder zweite Liierte schon mal fremdging.