Sex zu dritt – Krampf oder Pläsier?

Sex zu Dritt

Mit dem Partner oder der Partnerin gemeinsam lustvoll fremdzugehen – kann das klappen? Die entsprechenden Fantasien über eine Triole – Sex zu dritt – geistern durch die Köpfe zahlreicher Frauen und Männer, wobei es laut Statistik sechs Mal mehr Männer als Frauen stark erregt, daran zu denken. Was die Franzosen als „Orgie zu dritt“ (partouze à trois) bezeichnen und auf Englisch sachlich „threesome“ heißt, klingt auf Deutsch sehr munter: flotter Dreier! Doch die meisten Menschen verdrängen diesen frivolen Gedanken und behalten ihre Fantasien für sich. Bis sich eines Tages beispielsweise auf einer Reise eine Gelegenheit bietet, um als Paar mit einer Frau oder einem Mann im Bett zu landen. Passiert es spontan, ist niemand vor Überraschungen sicher, geschieht es geplant, können Enttäuschungen nicht ausgeschlossen werden.

Eifersucht oder Vergnügen?

Während sich ein Mann die vielfältigen erotischen Varianten vorstellt, die sich durch eine Verstärkung im Bett ergeben, denken Frauen wie gewohnt eher „praktisch“. Hautnah mit einer anderen Frau zusammen zu sein, einen anderen weiblichen Körper intim zu berühren: Kann ich das, macht mich das heiß? Sich einen zweiten Mann neben dem Partner vorzustellen, sorgt eventuell eher für ein kribbelndes Gefühl. Aber was ist, wenn dieser sexuell so auftrumpft, dass der Partner eifersüchtig wird? Statt zwei einfühlsamer Lover plötzlich zwei Kampfhähne im Bett zu haben, nein, das geht gar nicht.

Bedenken beim Sex zu dritt

Doch manche Gedanken setzen sich fest, und eines Tages bringt entweder die Frau oder der Mann das Thema zur Sprache. Zunächst als reines Kopfkino, um das Terrain zu sondieren. Dann konkreter, falls von der anderen Seite nicht konsequent gemauert wird: Könnte doch Spaß machen, ich würde dich gern einmal beobachten beim Liebe machen. Dann kommen die Bedenken: Was wird aus unserer Beziehung nach einem gemeinsamen Fehltritt? Werden wir uns weiterhin so lieben wie bisher oder uns den flotten Dreier ewig gegenseitig vorhalten oder womöglich ständig nach dem nächsten Ausschau halten, weil wir uns zu zweit nur noch langweilen?

Was tun bei Zweifel?

Ehrlich zu bleiben und nicht leichtfertig mit dem Thema umzugehen, ist das Gebot der Stunde. Sollten beide Partner Schwung in ihrem Liebesleben vermissen, könnte eine erotische Erfahrung, die sie miteinander teilen, die Beziehung durchaus beleben. Sämtliche Zweifel und Bedenken müssen aber ernst genommen werden. Überwiegen diese, ist es ratsam, Abstand vom Sex zu dritt zu nehmen. Finden jedoch beide Partner zunehmend Gefallen an der Idee, weil sie das Erlebnis an sich reizt und sie erotisch ähnlich ticken, ist es an der Zeit, sich nach einem passenden Mann oder einer geeigneten Frau für das Liebesspiel zu dritt umzusehen. Zuvor sollte klar sein, dass keiner der Beteiligten etwas tun muss, das ihn oder sie mental überfordert. Und dass die Triole abgebrochen wird, falls sich ein Missklang ergibt, der sich durch Zärtlichkeiten und versöhnliche Töne nicht ausräumen lässt.

Er/Sie/Sie oder Sie/Er/Er?

Die Entscheidung, ob ein Mann oder eine Frau den entscheidenden Kick bringt, kann nur einvernehmlich fallen. Manche Männer macht die Vorstellung scharf, weibliche Reize im Doppelpack in greifbarer Nähe zu haben. Aber sie spielen oft ebenfalls mit dem Gedanken, ihre Partnerin in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Sanft veranlagte Frauen tendieren meistens eher in Richtung einer Gespielin, während es sich der temperamentvolle Typ durchaus zutraut, es mit doppelter männlicher Energie aufzunehmen.

Einen Freund oder jemand Fremden?

Vielleicht denken beide Partner schon länger an dieselbe Person, etwa einen guten Freund oder eine enge Freundin. Das ist naheliegend, aber nur in den seltensten Fällen eine gute Idee. Denn bei der körperlichen Intimität wird eine Grenze innerhalb der Freundschaft überschritten, was sich schon unter dem Gesichtspunkt der Geheimhaltung als Risiko erweisen könnte. Deshalb sehen sich diverse Paare gern online auf einem Portal für Sexdating nach geeigneten Kandidaten um, die möglicherweise bereits Erfahrungen im Gruppensex mitbringen. Wer jegliche emotionale Verwirrung ausschließen will, bestellt sich eine Person gegen Bezahlung.

Der optimale Ort für das Sexdate

Mit einer fremden Person lässt sich der Dreier leichter außer Haus arrangieren als mit Freunden, die häufig zu Gast sind. Das Sexdate ins gemeinsame Bett zu verlegen, widerstrebt manchem Paar. Es kommt natürlich auf die Stadt des Sextreffens an, wie die Möglichkeiten für einen optimalen Ort aussehen. Die eigene Wohnung halten viele als „Veranstaltungsort“ für ein Tabu. In einem Hotel oder Apartment lässt sich die Triole so realisieren, dass sie möglichst diskret und anonym verlaufen kann. Außerdem muss die erste Erfahrung mit dem gemeinsamen Fremdgehen nicht im eigenen Wohnort gemacht werden. Tapetenwechsel kann dazu beitragen, die letzten Skrupel zu überwinden und sich wirklich auf den erotischen Genuss zu konzentrieren, der ein Dreier schließlich sein soll.

Regeln beim Sex zu dritt

Ist der/die richtige Dritte im Bunde gefunden und sind alle Vorkehrungen getroffen, um Sex zu dritt zu haben, bleibt noch die Gestaltung eines erotischen Treffens zwischen einem Paar und einer Einzelperson. Diese muss nicht zwingend Single sein. Das Date kann mit einem gemeinsamen Essen, einem Bad im Pool oder einer Dusche beginnen und mit sinnlichen Body-to-Body-Masagen oder einem fantasievollen Vorspiel seinen Anfang nehmen. Hautkontakt, Streicheleinheiten und Küsse dämpfen die Nervosität und lockern die Anspannung. Schnuppern und Tasten schärfen die Sinne. Doch ein paar Regeln gilt es einzuhalten beim Sex zu dritt:

  1. Niemand sollte vorpreschen, um die Eigendynamik des Liebesspiels zu beeinflussen.
  2. Keiner der Beteiligten darf sich als drittes Rad am Wagen fühlen – auch nicht der Neuzugang.
  3. Wer gerade zuschaut, sollte es genießen und nicht meutern und seine „Rechte“ einklagen.
  4. Zwei Frauen dürfen einen Mann verwöhnen, ihm aber nicht alles abverlangen.
  5. Eine Frau kann zwei Männer gleichzeitig befriedigen, aber nur aus freien Stücken.
  6. Eine Triole ist kein Wettkampf darum, wer die meisten Höhepunkte hat.
  7. Da Erlebnis bleibt das Geheimnis der drei Beteiligten.
  8. Ob es sich wiederholt, muss nicht sofort geklärt werden.

Kann ein Dreier Sünde sein? – Bilanz eines Seitensprungs zu dritt

Schon während der Triole zeichnet es sich ab, ob sie ein Flop oder die sinnliche Erfahrung ist, die sich das Paar gewünscht hat. Der offene Austausch über die eigenen subjektiven Wahrnehmungen hat für beide eine große Bedeutung. Möglicherweise gab es Irritationen oder auch überraschende Eindrücke, über die geredet werden muss. Was hat bisher an Würze im Sexleben eines Paares gefehlt? Der Verlauf des flotten Dreiers gibt eventuell Aufschluss darüber. Welche sexuellen Wünsche wurden bisher niemals angedeutet oder klar formuliert? Will sich das Paar nunmehr gänzlich von dem Versprechen trennen, gänzlich monogam zu leben? Wird ein Dreiecksverhältnis angestrebt, oder finden es beide verlockender, beim nächsten Dreier eine andere Person dabei zu haben?

Wer sich mit dem sexuellen Erlebnis auseinandersetzt und Farbe bekennt, was ihm besonders an der dritten Person gefallen hat, vertraut seinem Partner oder seiner Partnerin. Über die Ambitionen, Sex zu dritt noch einmal in einer anderen Konstellation zu erleben, muss absolute Einigkeit herrschen. Kommt es nicht dazu, bleiben die Gedanken immerhin frei.

Bildernachweis:
photodune.net: © HASLOO – http://photodune.net/item/excited-group-of-people-at-nightclub-sitting-on-sofa/5173510?WT.ac

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