Fremdgehen im Freundeskreis

Freunde stehen im Kreis zusammen.
Die meisten Beziehungen entstehen nicht durch den Aufriss in der Disko oder die Liebe auf den ersten Blick – meistens lernen wir unsere zukünftigen Partner innerhalb des Freundeskreises oder auf der Arbeit kennen. Kurz gesagt genau dort, wo wir viel Zeit verbringen. So überrascht es auch kaum, dass sich der Seitensprung auch genau dort am leichtesten findet. Was spricht noch für das Fremdgehen im Freundeskreis?

Vertraute Affäre

So paradox es auch klingen mag: Wer an der alten Beziehung noch hängt, braucht auch ein gewisses Maß von Vertrauen in den Seitensprung. Denn ansonsten besteht immer die Gefahr, dass der Betrug aufgedeckt wird, um klare Verhältnisse zu schaffen. Die Affäre könnte natürlich durchaus an einem Ende der alten Partnerschaft interessiert sein und die Trennung absichtlich herbeiführen. Beim Fremdgehen im Freundeskreis kann auf Menschen zurückgegriffen werden, die bereits bekannt sind und sich in ihrem Verhalten gut einschätzen lassen. Das Risiko unangenehmer Auseinandersetzungen sinkt demnach.

Partnerschaft auf Probe

Doch beim Seitensprung im Freundeskreis spielen nicht selten auch andere Faktoren eine Rolle. Denn es handelt sich ja aus gutem Grund um Freunde; sie haben meist Charakterzüge die geschätzt werden und sich möglicherweise beim Partner nicht finden. Freunde können häufig Bedürfnisse befriedigen, die in der Beziehung zu kurz kommen. Möglicherweise ist eine Trennung mit einer neuen Beziehung der bessere Weg, bietet aber auch Unsicherheiten. Die Affäre kann ab einem gewissen Zeitpunkt eine gute Möglichkeit darstellen, den potenziellen Neupartner kennenzulernen, seine Stärken zu lieben – oder auch die Schwächen zu hassen. Wer gleich bereits im Vorfeld die Beziehung beendet, geht ein großes Risiko ein. Denn eines sollte dabei auch berücksichtigt werden: Viele Paare haben einen gemeinsamen Freundeskreis. Mit einer solchen Affäre endet ein Stück des alten Lebens, denn für gewöhnlich rücken sich die Verhältnisse nicht wieder zurecht.

Begehren stößt auf Gegenliebe

Typisch für den Freundeskreis ist auch ein gegenseitiges Begehren, welches vielleicht schon seit Jahren unterschwellig besteht. Zu einer Beziehung ist es vielleicht nur deshalb nie gekommen, weil beide jeweils nicht bereit waren, die alte Partnerschaft aufzugeben. Doch mit den Jahren kommen neue Einsichten und häufig auch neue Gelegenheiten. Vielleicht hat sich ein Freund oder einer Freundin gerade vom Partner getrennt und braucht nicht nur Trost und Zuspruch, sondern vielleicht auch körperliche Nähe. Wer sich schon immer mehr als eine freundschaftliche Beziehung gewünscht hat, wird diese Chance ergreifen wollen. Das Fremdgehen bringt wieder eine Aufregung und Gespanntheit zurück, wie sie nur bei frisch verliebten besteht. Häufiger Sex, Sehnsucht, die „Schmetterlinge im Bauch“, all diese Gefühle werden – so kitschig das auch klingen mag – wieder entdeckt. Es mag moralisch falsch sein, den Partner vielleicht sogar mit einem gemeinsamen Freund zu betrügen. Doch wenn das Begehren besteht, wird man sich dem nicht auf Dauer widersetzen können, ohne selbst unglücklich zu werden.

Fazit: Freundeskreis bietet gute Seitensprung-Grundlage

Einige Beziehungen sind kompliziert: Entwickelt man zu einem platonischen Freund ein sehr enges Verhältnis, ist der Seitensprung meist nicht weit: Der Person kann vertraut werden, den Charakter schätzt man ohnehin seit langem. Vielleicht sind sogar die Gefühle nicht neu, doch für eine Beziehung hat es bisher nie gereicht. Die Freundschaft macht es leichter, die Affäre geheim zu halten, schon weil man auf die Ehrlichkeit dieser Person hoffen kann. Außerdem sind Treffen eher unverdächtig, was lange Ausreden meist erübrigt. Eine solche Affäre kann sogar der Grundstein für eine neue Beziehung sein. Klar ist aber auch: Der alte gemeinsame Freundeskreis mit dem Ex-Partner wird zerstört.